Kriegerdenkmal


Wie überall in Deutschland in den 20er Jahren, dachte man auch in Schwerin über die Errichtung eines Krie­gerdenkmals nach. Der Landwehrverein stellte sich an die Spitze und die konservativ eingestellten Gemeinde­vertreter standen tatkräftig zur Seite. In der Sitzung am 5.09.1924 beschloss die Gemeindevertretung mit nur einer Gegenstimme:

„Die Gemeindevertretung stellt dem Landwehrverein das Gemeindegrundstück westlich vom Friedhof behufs Umwandlung in einen Schmuckplatz mit Kriegerdenkmal zur Verfügung."

Schon am 04.10.1924 verkündete der Gemeindevertreter Paul Scholz, dass die Arbeiten für das Denkmal ein­geleitet sind und dass die feierliche Grundsteinlegung am 05.10.1924 erfolgt. Danach stoppte der Bau, weil der Landwehrverein die Baugenehmigung nicht rechtzeitig zum Landratsamt eingereicht hatte. Am 17. Mai 1925 war es soweit. Um 3 Uhr nachmittags fand die Enthüllung des Denkmals statt. Zu dieser Weihe lud der Ge­meindevorsteher Müller Neuhaus (Oberleutnant a.D.) seinen ehemaligen Regimentskommandeur (Oberst a.D.) ein. Dieser wurde gebeten, in Uniform zu erscheinen. Ob er der Einladung folgte, ist nicht überliefert. Zur Feierstunde marschierte der Landwehrverein auf und nahm Aufstellung. Die zahlreich erschienenen Bürger Schwerins postierten sich im Halbkreis. Pfarrer Rothe hielt die Festrede und segnete das Denkmal ein, danach wurde es enthüllt.

Schon 13 Jahre später benötigte die Gemeinde Platz für den Bau einer Friedhofshalle. So wurde kurzerhand beschlossen, dass Denkmal abzureißen und später an anderer Stelle neu zu errichten. Es dürfte in Deutschland einmalig sein, dass ein Dorf sich selbst um sein Kriegerdenkmal brachte. (2)

Kriegerdenkmal Schwerin, Einweihung  Juni 1925     Fotos (Archiv)