Der Besitzer des Gesamtgrundstücks Seestraße 14-19, Oberlehrer Möbius, richtete auf dem letzten Teil, Seestraße 19, eine Bootswerft zur rein privaten Nutzung ein. Auf dem Werftgelände befand sich ein Stahlfachwerkbau mit Ziegelausmauerung und einem Holzdach mit Teerpappendeckung von 8 x 20 m, zu dem ein kleiner Stichkanal führte.
Erst der nächste Besitzer, Wilhelm Müller Neuhaus, nutzte die Bootswerft für gewerbliche Zwecke. Aus einer Annonce aus dem Jahr 1928 geht hervor, dass nicht nur Boote aller Art untergestellt werden konnten, sondern dass auch Boote und Ersatzteile zum Verkauf standen. Bootsvermietung und Batterieladestation waren die anderen Aktivposten. Nach 1933 gab Müller Neuhaus die Bootswerft auf, er war zum Reichspropagandaredner „aufgestiegen", und verpachtete sie an Wilhelm Geschke, der sie bis etwa 1938 weiterführte. Wilhelm Müller Neuhaus wurde nach dem Einmarsch der Roten Armee im April 1945 verhaftet und in das Internierungslager Jamlitz gebracht, wo er am 14.10.1945 verstarb. (2)