Schon in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts gab es im Ort zwei Fuhrbetriebe. In der Seestraße 92 befand sich das Fuhrgeschäft von Paul Rahmel. Nach mündlicher Überlieferung soll er fünf Zweispänner besessen haben. Sein Brot verdiente er hauptsächlich durch die Ziegeleien im Umkreis, für die er die Ziegelsteine transportierte. Später, nach der Errichtung der Landesanstalt in Teupitz, transportierte er Kohlen vom Bahnhof Groß Köris zur Anstalt. Nach 1920 bestand der Betrieb nicht mehr.
Der zweite Fuhrunternehmer hieß Wilhelm Möbis, genannt Bus-Möbis, weil er mit seiner Kutsche vor dem Bahnhof Groß Köris stand und auf Kundschaft wartete. Er hatte sich darauf spezialisiert, Bahnreisende in die umliegenden Orte weiter zu befördern. Seine kleine, karge Landwirtschaft warf nicht viel ab und der Verdienst mit der Kutsche war auch gering. Er besaß mit seiner Frau Pauline zwölf Kinder, die ernährt werden mussten. Sein Besitz in der Seestraße 11 kam zur Zwangsversteigerung, er hatte es trotz seines Fleißes nicht geschafft.
Nun gab es lange keine Fuhrbetriebe mehr im Ort. Anfallende Fuhren übernahmen die Landwirte im Dorf.
Das änderte sich nach 1945 sehr schnell, denn nach der großen ,Kesselschlacht' von Halbe waren viele Fahrzeuge im Wald zurückgelassen worden. Einigen fehlte nur der Treibstoff, andere waren geringfügig beschädigt und konnten leicht repariert werden. Die Gründung eines Fuhrunternehmens bot sich geradezu an, die Entscheidung darüber lag in der Befehlsgewalt der sowjetischen Kommandantur. (2)