Die Schwestern Klara und Margarete Wever, Töchter eines Großgrundbesitzers, kamen um 1920 nach Schwerin. Sie kauften in der Chausseestraße ein Grundstück am Mielitzsee. Dort richteten sie eine Pension ein, die den Namen ,Haus am See' erhielt und etwa 1921 eröffnet wurde. Neben dem Haupthaus befanden sich zwei massive Gartenhäuser und ein seitliches Nebengebäude.
Margarete heiratete den Bürger Tillich; aus der Ehe ging der Sohn Klaus hervor. Klara ehelichte den Kunstmaler Harry Detert,
dieser hatte sein Atelier in der Teupitzer Straße, dem heutigen Wohnhaus der Witwe Elfriede Peesch. Sein Malstil entsprach
ganz der von den Nazis propagierten neuen nationalen Kunst.
Die Pension entwickelte sich erfreulich gut. Die Schwestern gaben sich alle Mühe, die Gäste zufrieden zu stellen. Ab 1938 bis 1944 diente die Pension als Ferienheim der Reichspost mit durchschnittlich 20 Betten.
Im Jahr 1952 erhielt Margarete Tillich noch einmal die Gewerbeerlaubnis; lange währte der Neuversuch nicht. Der Sohn, Klaus Tillich, Uhrmachermeister, betrieb in der Pension eine Uhrmacherwerkstatt. Sein Motto hieß: Uhren Tillich immer billig!
1986 erwarb die Familie Wronowski das Anwesen und baute die heruntergekommene Pension in ein Einfamilienhaus um. (2)
Abbildung mit Beschreibung und Bestandsort
Anmerkungen der Ortschronisten und Zeitzeugen
Pension Tillich
Foto Pfinsten 1924
Archiv
Die Pension "Haus am See", Teupitzer Straße 27 - 29, war wohl im Jahre 1921 die erste gewerbliche Zimmervermietung in Schwerin. In den kommenden Jahren entwickelte sich dass zunehmend der Fremdenverkehr.
(Ortschronist Hofmeister)
Foto um 1932
Archiv
In den Jahren 1921 bis 1937 verlebten auf dem Wassergrundstück Teupitzer Straße 27 - 29 durchschnittlich
25 Gäste ihre Ferien.
(Ortschronist Hofmeister)
Foto um 1935
Archiv
Die Pension "Haus am See" diente 1938 - 1944 als Ferienheim der Reichspost mit durchschnittlich 20 Plätzen.
(Ortschronist Hofmeister)
Foto
Archiv
Nach Beendigung des Krieges erhält Margarete Tillich am 18.8.1952 als erste Vermieterin in Schwerin die Gewerbegenehmigung für eine Fremdenpension mit 7 Zimmern. Eine Erweiterung auf 13 Zimmer wurde am 12.1.1954 genehmigt.
(Ortschronist Hofmeister)